Virtuoser Soul aus dem Zürcher Oberland

Wenn The Soulmates mit ihrer Musik loslegen, dann geht die Post aber tüchtig ab. Die neunköpfige Combo aus dem Zürcher Oberland trat im Rampe Club in Bubikon auf und taufte ihre neue CD.

von Renato Bagattini

Es dauerte nicht lange, und die Band hatte das Publikum im Sack. So schnell kann das gehen. Als wär es das Einfachste auf der Welt. Wenn die Formation The Soulmates einmal losfegt, dann hält es die Leute nicht sehr lange in ihren gemütlichen Sesseln. Schon nach dem ersten Stück waren die ersten Tanzfreaks aufgestanden und begannen, sich im Takt der Soulmaschine zu bewegen.

Ohne Engagement kein Soul

Es bestehen keine Zweifel, The Soulmates beherrschen ihr Metier. Und dies erst noch in einer Musiksparte, die vor allem eines braucht: einen hohen Grad an musikalischem Verständnis und ein Engagement, ohne das diese Musik, der Soul nämlich, niemals zum Leben erweckt werden kann. Die Zusammensetzung der neunköpfigen (!) Band widerspiegelt das, was idealerweise den Soul ausmacht: Das wären auf der solistischen Ebene ein knackiges Keyboard (Greg Galli), ein energiegeladenes Saxophon (Florian Egli) und eine scharfzüngige Gitarre (Jean-Marc Hunziker). Im Hintergrund agiert die Seele des Souls, bestehend aus den Rhythmusleuten Haig Alexander (Schlagzeug) und Christian Bohren am Bass. Von ihrer Arbeit hängt es ab, wie viel Sprit sie in den Soul spritzen können und ob das alles nun lebendig oder mechanisch klingt. Es klingt lebendig - und ab geht die Post.

Virtuosität des Gesangs

Freilich gibt es da auch noch den Gesang, und wenn er so etwas wie ein Markenzeichen besitzt, dann dasjenige einer "schwarzen" Stimme. Mit dem Lead- und Chorsänger Freddy Carnel, der auf Mauritius geboren wurde, steht der Stimmenfraktion ein Mann vor, der mit seinen Qualitäten überzeugt und auch von der Präsenz her den Soul förmlich verkörpert. Ihm zur Seite stehen mit Cherry Ward, Manuela Gagliotta und Sonja Göschel drei Sängerinnen zur Verfügung, die das Soundgefüge von The SOULMATES ideal vervollständigen.

Nicht zuletzt lebt die Musik dieses Nonetts von der Virtuosität des Gesangs: Mal übernimmt die eine, dann wieder der andere den Leadgesang, währenddessen die anderen Sänger und Sängerinnen den Part des Chors übernehmen.

Fundierter Background

Es ist nicht schwer zu erkennen, dass die Musikergemeinschaft von The Soulmates einen fundierten musikalischen Background aufwiesen kann. Das Gros der Mitglieder spielt oder spielte in verschiedenen Formationen und trat schon in Vorprogrammen von Grössen wie James Brown oder Cher auf, oder sie waren Mitglieder unter anderem bei Marc Sway, Ghetto Netto oder Jon Otis. Diese enorme Erfahrung geht nun in The Soulmates vollumfänglich auf. Und es ist eine wahre Freude mit anzusehen, mit welcher Spielfruede und mit welchem Spielwitz die Leute an die Sache gehen.

Das Konzert vom Freitag im Rampe Club in Bubikon war für The Soulmates eine ganz spezielle Angelegenheit. Zum ersten Mal nämlich brachten sie hier die Stücke ihres aktuellen Albums "From Now On" von A bis Z auf die Bühne. Damit erlebte der Club eine weitere CD-Taufe einer Oberländer Formation.